Aktive und passive Zeit
Der Zeit ist es egal, ob ich sie wahrnehme oder nicht. Sie vergeht ganz einfach ohne mein Zutun. Sie kümmert sich schlichtweg nicht um mich.
Aber mir ist die Zeit nicht egal. Ich kann sie aktiv nutzen. Ich mache die Zeit zu meiner Zeit. Zum Beispiel, um entspannt einen Kaffee zu trinken. Oder einen Freund zu besuchen. Oder zur Arbeit gehen.
Mit meiner aktiv genutzten Zeit gestalte ich nicht nur einen Teil meines Lebens, der Einsatz meiner Zeit verändert damit natürlich auch den Lauf der Dinge. Zumindest die Abläufe in meiner Umgebung beeinflusse ich durch das, was ich mit meiner Zeit anfange. Der Freund hätte ja auch in einem Buch lesen können, statt mit mir zu schwatzen. Oder er hätte mit seiner Freundin telefonieren können. Ohne meinen Zeiteinsatz wäre das Geschehen zumindest anders verlaufen.
Und es gibt auf der anderen Seite den passiven Teil meiner Zeit. Diese Zeit läuft überall da ab, wo ich nicht aktiv bin, also im weitaus größeren Teil der Welt. In Paris und London, in Peking und New York passiert alles Mögliche, ohne dass ich dafür etwas von meiner Zeit einsetze.
Ist meine Zeit deswegen etwas ganz anderes als Deine Zeit?
Das Erleben von Zeit ist wohl immer an den Einzelnen gebunden. Aber dennoch ist es für uns alle die gleiche, wenn nicht gar dieselbe Zeit, die vergeht. Aber wahrnehmen können wir sie nur subjektiv, ein und dieselbe Zeit ist für jeden etwas anderes.
Gibt es keine objektive Zeit?