Zeit an sich ist harmlos
Die Geschichte mit der Zeit hat ganz harmlos angefangen: Es gab – für die ganze Natur offensichtlich – Morgen und Abend, Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Alle Lebewesen orientierten sich an der Regelmäßigkeit dieses sich ständig wiederholenden Phänomens.
Aber nur der Mensch begann, sich dieses wiederkehrenden Ablaufes bewusst zu werden. Irgendwann fielen dann auch die verschiedenen Jahreszeiten auf, die sich ebenfalls immer wieder ereigneten. Auch das war zwar für die gesamte Natur identisch, aber nur der Mensch konnte sich dazu seine Gedanken machen.
Voraussetzung dafür war die Entstehung der Sprache, die ihn überhaupt erst in die Lage versetzt hat, Fragen zu stellen, nach Antworten zu suchen. Die Entwicklung eines Bewusstseins für Zeit war der Anfang sicherlich eine der bedeutenden kulturellen Leistungen des Menschen. In der Folge haben wir dann die immer perfekter werdenden technischen Gerätschaften entwickelt, um diese Zeit zur besseren Organisation unseres gesamten Lebens zu messen und zu nutzen.
Auch der Zugvogel richtet sich nach den Jahreszeiten, die Blume blüht am Morgen auf – beide tun es regelmäßig, aber sie sind sich dessen nicht bewusst. Sie geben sich der Zeit hin und fragen sich nicht, warum.
Was wäre, wenn wir die Zeit nicht entdeckt hätten?